2008 - Stammeslager an der Nordsee
Stammeslager 2008 - Nordsee
Pfadfinder im Norden Deutschlands unterwegs.
Einmal im Watt zu wandern, dass war der Wunsch der Kirchdorfer Pfadis. So haben sie ihre Rucksäcke mit Zelten, Kocher, Lebensmitteln und Kleidung gepackt, nicht vergessen natürlich die Schaufel für die Wattwanderung und sind mit dem Zug einmal durch ganz Deutschland gefahren.
Die 20 Pfadfinder hatten als erstes Ziel Hamburg im Auge, wo sie zunächst in zweieinhalb Tagen die Hansestadt erkundeten. Fehlen durfte dabei unter vielem anderem natürlich nicht eine Hafenrundfahrt. Vor allem die riesigen beladenen Containerfrachtschiffe beeindruckten da schon mächtig in ihrer Größe. Aber auch das durch Rundfunk und Fernsehen bekannte Miniaturwunderland (weltweit größte Modelleisenbahn) lies die Pfadis lange verweilen, fand man da doch tatsächlich auch zwischen den ganzen liebevoll gestalteten Details Pfadfinder im Miniformat. Um auch geschichtlich über die Stadt informiert zu sein, wurde dann noch das Hamburg Dungeon besucht. Kam man sich zum einen fast vor wie in einer Geisterbahn, wurde man doch wirklich durch schaurige Kulissen, die authentischen Schauspieler und die Miteinbeziehung in die Szenen, zurückversetzt in die Zeiten von Pest, Piraterie oder Überschwemmungen in Hamburg. Sogar vor einem Inquisitionsgericht musste sich der eine oder andere Weitgereisten behaupten. Nach dieser kurzen aber wirklich interessanten Städtetour, ging es die Elbe nordwärts nach Cuxhaven, schließlich wollten die Kirchdorfer Landratten ja ans Wattenmeer. Schnell waren die Kohten (Schwarzzelte) aufgebaut und der 200 Meter entfernte Strand begutachtet, doch hieß es Kräfte sammeln, für die Wattwanderung am nächsten Tag. Nicht nur die Kinder konnten es kaum glauben dass wirklich kilometerweit kein Wasser mehr zu sehen war. Die 11 Kilometer entfernte Insel Neuwerk war das Ziel der zweieinhalbstündigen Wanderung, bei welcher die Pfadis, meist trockenen Fußes, über den Meeresboden wanderten und dabei so manche Meeresbewohner trafen. Nur in so manchen Prielen, in welchen das Wasser trotz Ebbe fließt, wurde man etwas nass und trotz steifer Briese bestätigte sich das Wattwandern als ein einmaliges Erlebnis für Groß und Klein. Auf der nur drei Quadratkilometer großes Insel mit ihren ca. 40 Einwohner steigerte sich der Wind in der darauf folgenden Nacht sogar in einen Sturm, so dass ein Zurückwandern am nächsten Tag gar nicht möglich war, weil der Wind das Wasser nicht ins Meer zurück lies. So entschied man sich spontan zu einer Fährenüberfahrt, da eine Wattwanderung auch am nächsten Tag unwahrscheinlich schien und die Pfadfinder auch noch am Festland so einiges vorhatten. Nach einer wirklich stürmischen Nacht am Festland im Zelt, bei welcher so mancher oder besser gesagt ehre so manche selten die Augen zu hatte, wollten sie in den verbleibenden Tagen noch den Hafen von Cuxhaven erkunden und Sealife besuchen, aber natürlich auch noch einen Tag am Strand verbringen. Beim Glück der Pfadfinder war dann auch noch der letzte Tag wirklich gesegnet durch schönstes Strandwetter, nachdem die Tage zuvor die Haare immer sehr im Wind wehten und auch das eine oder andere Tröpfchen vom Himmel fiel. Die jüngsten Mitreisenden Wöflinge Tom Stecher (5) und Jonas Töpfl (8) gefragt, war alles aufregend und viel zu schnell vorbei. Doch das Schönste war die Zeit am Meer. Sowohl am Tag mit Sandburgen bauen, Krabben, Garnelen und Wattwürmer fangen, Drachen steigen lassen und spielen im Sand, als auch Abends, wenn die beiden Gitarrenspieler Vrenal Matzinger (Leiterin) und Max Hartwig (Rover) spielten und alle gemeinsam den Tag ausklingen ließen, bevor man nach erlebnisreichen Tagen in seinen Schlafsack sank, um für den nächsten Tag wieder einigermaßen fit zu sein. Der Norden Deutschlands, so die einhellige Meinung der Kirchdorfer Pfadfinder, ist wirklich eine Reise wert.